"Jeder, unabhängig von Figur und Gewicht, ist wertvoll."
Kim Britt, oder einfach nur Kim, das bin ich. Bald 28 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Deutschlands Nachbarland - der Schweiz. Auf Instagram bin ich jedoch eher unter meinem Accountnamen @embracing_reality bekannt.
Den perfekten Instagram Feed sucht man bei mir vergeblich, denn mein Name ist Programm. So teile ich dort Beiträge über Selbstakzeptanz, Selbstliebe und gebe Einblicke hinter die Fassaden der Social Media Welt. Ich zeige meiner Community meine Realität und die ist meiner Meinung nach perfekt unperfekt und vor allem eins: Echt.
Meinen Weg, diese Message auf Instagram zu teilen, habe ich bereits vor drei Jahren eingeschlagen. Genervt von den inszenierten Fotos, die das anscheinend perfekten Leben von manchen Influencern darstellen soll, habe ich den Entschluss gefasst, die Realität hinter solchen Bildern aufzuzeigen. Damals noch unter meinem alten Account Namen @the_truth_is_not_pretty.
Es waren aber nicht nur die übertriebenen Sujets und gestellten Fotos, die mich an Instagram störten, sondern vor allem das promoten von unrealistischen Schönheitsidealen, da ich aus eigener Erfahrung weiss, wie schnell man sich mit Fotos im Internet oder Magazinen vergleicht und sich dadurch total aus den Augen verlieren kann.
Bei mir zeichnete sich das in Form einer Essstörung aus, unter der ich jahrelange litt. Möglichst so dünn aussehen wie das Mädchen auf Pinterest oder Instagram. Dass viele solcher Bilder auch nur abhängig von einer guten Pose und dem richtigen Licht sind und vielfach auch mit Apps bearbeitet werden, wusste ich lange nicht. Um dies auch anderen nahe zu bringen, schaffe ich mit meinen Beiträgen dazu Awareness.
Mein Ziel ist es, andere zu inspirieren, sich selbst mehr zu akzeptieren und ihren Wert nicht anhand von Äusserlichkeiten bestimmen zu lassen, denn jeder, unabhängig von Figur und Gewicht, ist wertvoll. Anderen mit meinen Posts und Stories ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern oder sie zu mehr Selbstakzeptanz zu inspirieren, ist meine stetige Motivation.
Meine „Makel“ zu zelebrieren und diese auch öffentlich zu teilen war aber ein langer Weg, denn ich habe sehr damit gekämpft in ein Ideal zu passen, welches ich aus Magazinen und den Sozialen Medien kannte, bis ich die Idee mit meinem Instagram Account hatte. Anfangs war mein Fokus eher die typischen Influencer auf die Schippe zu nehmen, indem ich einfache Behind the Scenes von mir gepostet habe, um den Leuten zu zeigen, dass jeder solche fanzy Fotos machen kann, auch wenn die Realität teils ganz anders aussieht.
Durch das positive Feedback und den Zuspruch von auch unvorteilhaften Selfies, habe ich mich jedoch immer mehr getraut, auch Themen wie vermeintliche Schönheitsideale und meine ED-Recovery Geschichte (Genesung einer Essstörung) anzusprechen. Nie hätte ich vor 5 Jahren ein Foto von mir geteilt, welches nicht ganz so vorteilhaft war, geschweige denn, auf welchem man Cellulite oder Fettröllchen sieht. Im Gegenteil, früher habe ich meine privaten Fotos sogar selber bearbeitet, um noch dünner auszusehen. Rückblickend macht mich das traurig.
Ich wünschte es hätte damals schon Magazine gegeben, welche nicht nur die neusten Diäten promotet und normale Dinge als Markel betitelt hätten. Denn genau das sind sie doch, ganz normal! Mittlerweile weiss ich, dass niemand in ein Schönheitsideal passen muss um gut genug zu sein. Wir sind alle gut so wie wir sind, jeder auf seine einzigartige Weise.
Unsere sogenannten Makel nenn' ich heute liebevoll unsere kleinen Special Features, denn genau das sind sie heute für mich und ich hoffe für dich auch!
Alles liebe Kim
